Hitzeschlacht mit Ansage…oder…ehrlich fährt am längsten
Bereits im Vorfeld der Anfahrt zum vierten und damit
vorletzten Rennen der diesjährigen Zweitligasaison war allen Starterinnen und
Startern der Triathlon Abteilung des PSV Bonn klar, dass man gehörig ins
Schwitzen kommen würde. Neben der sportlichen Herausforderung, die die sog.
Sprintdistanz für die Ligastarter bereit hielt sollten auch Rekordtemperaturen
weit jenseits der 30° C für zusätzliche Anstrengung sorgen. Eike Pupkes,
Florian Fink, Henner Lakemper, Daniel Mannweiler und Andreas Winterholler aus der
1. Herrenmannschaft sowie Anne Naumann, Annika Peiler, Ashley Stienen und Anne
Reintjes aus dem PSV Damenkader ließen sich davon jedoch nicht abhalten und
machten sich bereits in den frühen Morgenstunden des vergangenen Sonntags auf
den Weg in das erfreulich nah gelegene Witten.
In den vergangenen Jahren war Witten bereits einige Male
Austragungsort von Wettkämpfen in der 1. und 2. Bundesliga, was die Lizenzgeber
der DTU (Deutsche Triathlon Union) wohl u.a. dazu bewogen haben dürfte in
diesem Jahr – zusätzlich zum 2. Liga Rennen – auch die Verantwortung für die
Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften über die Sprintdistanz an den
Wittener Veranstalter zu übertragen. Während das Rennen der Herren nicht für
die DM gewertet wurde (sieht man von der Möglichkeit eines Doppelstarts ab, war
eine Teilnahme der Ligastarter an der DM somit also ausgeschlossen) war es bei
den Damen offensichtlich möglich DM und Ligarennen zu einem Wertungslauf
zusammenzulegen.
Geschwommen wurde in einem Staubecken der Ruhr, wobei es
bereits zu Beginn der Auftaktdisziplin zu Verunsicherungen kam, da eine
Startmarkierung nicht klar zu erkennen war, was einige Athleten dazu
verleitete, diese selbst zu definieren. Nach erfolgtem Start zog sich das
männliche Teilnehmerfeld erwartungsgemäß recht schnell auseinander, wodurch
größere Prügeleien ausblieben. Nach einem gewohnt guten Schwimmsplit entstieg
Eike Pupkes als erster Bonner dem Wasser, gefolgt von Henner Lakämper und
Florian Fink. Mit einigem Abstand folgten Andreas Winterholler und Daniel
Mannweiler. Eike gelang es, sich nach dem Wechsel in der Spitzengruppe
festzusetzen und die insgesamt 16 km lange Wendepunktstrecke sturzfrei zu
überstehen (einige andere Athleten hatten da angesichts der nervösen Fahrweise
Einzelner weniger Glück). Henner und Florian fanden sich nach dem Wechsel in
der ersten Verfolgergruppe wieder, in die auch Andreas noch vorstoßen konnte.
Daniel, der auf dem Rad schon früh auf sich allein gestellt war, gelang es
leider nicht mehr den Anschluss herzustellen. Beim abschließenden Lauf
verlangte die Hitze und der teils sandige Untergrund den Athleten noch einmal
alles ab. Eike musste diesen Bedingungen Tribut zollen und verlor einige
Plätze. Andreas konnte sich bei Laufen weiter nach vorne arbeiten und erreichte
das Ziel nach 55:10 Min. als 11. Eike folgte ihm nach 55:29 Min. auf Rang 17.
Henner lieferte bei seinem ersten „regulären“ Zweitligastart (zuvor „nur“
Teamsprint in Gladbeck) ein sehr ordentliches Rennen ab und kam nach 56:39 Min.
als 37. ins Ziel. Florian überquerte die Ziellinie nach 57:06 Min. als 45. Und
Daniel komplettierte die Mannschaft als 63. nach 59:01 und einem starken Lauf,
bei dem er sogar noch den eine Runde vor ihm liegenden Eike unterstützen
konnte. Das Team landete somit auf Rang 6 in der Tageswertung, was derzeit
Platz 9 in der Gesamttabelle entspricht. Das letzte Rennen in Weimar wird die
Entscheidung und evtl. noch eine Verbesserung auf Platz 8 (es fehlen noch 3
Punkte) bringen.
Der Start zum Rennen der Damen erfolgte genau zur
Mittagszeit, was sicherlich nicht für erleichterte Bedingungen beim
abschließenden Lauf sorgen sollte. Nach erfolgtem Start ordnete sich das etwas
übersichtlichere Damenfeld recht schnell. Ashley Stienen, der junge Neuzugang
aus den Niederlanden, beendete die Auftaktdisziplin als erste PSVlerin und kam
als 19., gefolgt von Anne Naumann (22.) aus dem Wasser. Auf den Plätzen 28 und
33 verließen Anne Reintjes und Annika Peiler das Staubecken. Auf dem Rad sollte
es nach diesem soliden Auftakt jedoch zumindest für die besonders laufstarke
Annika noch zu einer Überraschung kommen: Noch bei der Vorbesprechung am
Veranstaltungstag herrschte seitens der Verantwortlichen im Ausrichtergremium
Uneinigkeit, was die tatsächliche Anzahl der zu fahrenden Radrunden anging. So
war die Wendepunktstrecke zwar nur gut 4km lang, sollte jedoch lediglich 4-mal
durchfahren werde. Dies entspräche einer Gesamtlänge (inkl. An- und Abfahrt zur
Runde) von etwas über 16 km. Eine Sprintdistanz (vor allem, wenn es sich dabei
um eine Deutsche Meisterschaft handelt) sollte aber eigentlich eine
Radstreckenlänge von 20 km aufweisen. Daher standen auf den ausgehängten
Streckenplänen zunächst auch 5 Runden mit einer Gesamtlänge von ca. 20 km. Bei
der Wettkampfbesprechung einigte man dich dann jedoch auf 4 Runden, was in der
Folge nicht eindeutig genug kommuniziert wurde. Annika, die nach vier
gefahrenen Runden lediglich 16 km auf ihrem Tacho stehen hatte, fuhr, im
Vertrauen auf den Aushang, eine weitere Runde und verlor so den Anschluss an
die anderen Teilnehmerinnen und die Aussicht darauf, ihre Laufstärke auf den
abschließenden 5 km ausspielen zu können. Anne, die sich durch die
widersprüchlichen Angaben zur Streckenlänge nicht hatte irritieren lassen, kam
so nach einem starken Renne nach 1:04:40 Std. als 22. und damit erste PSVlerin
ins Ziel. Es folgten Ashley nach 1:08:21 auf Rang 37 und Anne nach 1:08:40 auf
Platz 38. Annika brach ihr Rennen enttäuscht nach einer
Laufrunde ab. Für die Damen bedeutete dies Platz 11 in der Tageswertung, was
auch dem aktuellen Rang in der Gesamttabelle entspricht. Nur wenige Punkte
trennen die Bonnerinnen von den Plätzen 10 und 9 in der Gesamtwertung, daher
gilt es, sich in Weimar nochmal so richtig ins Zeug zu legen.